LGS Aue Bad-Schlema

Die Vergangenheit als historischer Bergbauort ist insbesondere durch die Haldenlandschaft les- und spürbarer Teil einer unverwechselbaren Identität. Die Stadt bleibt jedoch nicht stehen, sondern immer in Bewegung und befindet sich mitten in einer großen Transformation zu einem erlebnisreichen Natur- und Erholungsraum als Kurort. Die Vielfalt der Freiräume in Bad Schlema wird durch den Muldepark, den Aktivpark, die Schlemaaue und neue Wander- und Fahrradrouten (Grüne Spur) um weitere aktive Erlebnisse ergänzt.

Der Kurpark bildet schon im Bestand das Erlebnis-Highlight von Bad Schlema. Der Entwurf geht sensibel mit diesem Bestand um. In einigen Teilbereichen wird er ergänzt um neue Angebote und Wegeverbindungen zu schaffen, während der Großteil der verschiedenen Gartenflächen behutsam weiterentwickelt oder saniert wird.

Der Festplatz an der Marktpassage wird materialextensiv überarbeitet und in eine zeitgemäße Form gebracht als neuer Ankunftsort für Besucher des Kur-Areals. Die ehemalige baumlose Parkplatzfläche wird durch das landschaftliche Motiv der Bauminseln/Klima-Clumbs neu strukturiert. Es entsteht ein multifunktionaler Platzraum für Veranstaltungen und Parkierung, der auch differenzierte Möglichkeiten für Aufenthalt bietet.

Die Grüne Spur wird zum neuen Rückgrat des Freiraumsystems in Bad Schlema. Bestandteil einer überörtlichen Verbindung für Radfahrer*innen und Wander*innen und Bindeglied zwischen Niederschlema und Oberschlema mit dem Kurareal. Entlang des Weges der Grünen Spur werden weitere Freiräume wie Stadtgarten und Schlemaaue angebunden.

Der Park ‚Schlemaaue‘ wird nah am Bestand orientiert weiterentwickelt. Der Verlauf des Schlema-Bachs wird leicht ins Schwingen gebracht und die Querschnittsprofile naturnah variierend ausgestaltet. Das westliche Ufer des Schlema-Bachs wird in das Wegesystem einbezogen und bietet Raum für Aufenthalt am Wasser.

Der neue Aktivpark – ‚Schlema on the Rocks‘ in Niederschlema wird zum Highlight mit Strahlkraft über die Gemeindegrenzen hinaus. Inspiriert durch den Bestand mit seinem wilden Aufwuchs aus Kiefern und Birken und den rauen inselartigen Flächen aus Schotter und Geröll wird über das gesamte Areal eine ursprünglich und skandinavisch-montan anmutende Erlebnis-Landschaft entwickelt mit Fels-Klippe, Klettergarten, BMX-Parcour/Dirt-Trail, weitläufigem naturnahen Spielbereich für alle Altersgruppen.

Der Muldepark bildet das ruhige und offene Pendant zum wilden, kleinteiligen Aktivpark. Parallel zur Bahn führt die Grüne Spur zum reaktivierten Schlemaer Eisenbahnviadukt und über die Zwickauer Mulde weiter Richtung Norden. Währenddessen bewegt sich ein Parkweg in weichen Schwüngen entlang des Flusses. Im zentralen Abschnitt transformiert sich der Wegeschwung zu einem Balkon, der den Blick in das Tal der Mulde und über das Wasser leitet. Begleitet wird der Parkweg von einem Band aus pflegeextensiven Stauden und Gräsern, die als blüten- und artenreiche Pflanzgesellschaft das ruderale Bild auf dieser Brache der ehemaligen Papierfabrik unterstreichen.

Das Umfeld des Bahnhofs Bad Schlema wird, seiner Bedeutung entsprechend, als wichtiger Ankunftsort geordnet und aufgewertet. Das historische Bahngebäude wird auf eine Platzfläche gestellt, die eine umlaufende Bespielung und Begehbarkeit sicherstellt.

Das Bahnhofsgebäude in Niederschlema bleibt in seiner Art und Typik erhalten und erlebbar. Ein Fahrradhostel, Gastronomieangebote, Picknickareal und eine großzügige Terrasse, eine Fahrradwerkstatt mit Verleih & Zubehör sowie ein privater Wohnbereich werden Gebäudeteile integriert. Als Knotenpunkt zwischen Bahn, Bus, MIV am Wander- und Radweg wird der vormalige Bahnhof Niederschlema zum Servicepunkt & Mobilitätshub.

Pflanzungen

Wechselflor „Bad Schlema bewegt“: Gemäß dem Motto „Bad Schlema bewegt“, bieten sich filigrane Gräser an, deren Blütenrispen sich selbst im leisesten Windhauch wiegen.

Stauden „Klima-Clumbs“: Naturhaft präsentieren sich die zahlreichen Gehölzunterpflanzungen im Kurpark und bilden einen Kontrast zu den gärtnerisch intensiv gestalteten Wechselflorflächen. Unterteilt in großzügige Segmente, werden sie vornehmlich mit Staudenmischungen bepflanzt, die je nach vorhandenem Baumbestand, Ausrichtung und Lichtverhältnissen in ihrer Artenzusammensetzung variieren. Verwendet vorwiegend heimische Stauden, Gräser und Farne, die eingewachsen kaum Pflege benötigen.