Lagarde-Campus

Lagarde-Campus

Mit dem Kulturquartier Lagarde-Campus findet eine städtebauliche Transformation statt, die Strahlkraft für ganz Bamberg hat. Dieser innenstadtnahe Teil der ehemaligen amerikanischen Warner-Barracks/Lagarde-Kaserne wird zum Bindeglied zwischen dem umliegenden Stadtgefüge und dem sich noch entwickelnden Kasernenareal.

Konzept

Der Kulturhof zwischen Reit- und Posthalle ist der bunte Gegenpol zum Lagarde-Platz. Er wird zum lebendigen Ort der Transformation, der Kultur und des Austauschs. Ein Raum der Möglichkeiten, der flexibel bespielbar ist und auf Veränderungen im Umfeld reagieren kann. Er bildet den Ankerpunkt für den Stadtverbinder Eckbertstraße, der die Innenstadt, vor allem für Fußgänger und Radfahrer besser mit dem Lagarde-Campus verbindet. Als grüner Quartiersplatz steht er stellvertretend für das gesamte Quartier, für die Transformation der Kaserne und für eine nachhaltige Neuausrichtung. Er bildet gleichzeitig das urbane Entrée in das Lagarde-Quartier sowie mit seiner grünen Intarsie (Grüne Halle) den Endpunkt für den grünen Landschafts-/Parkverbinder, der die Stadt mit dem Ostpark und dem Hauptsmoorwald im Osten verbindet.

Der zentrale Kulturhof bildet das urbane Herzstück des Kulturquartiers. Er gliedert sich in den Kulturgarten an der Weißenburgstraße und eine großzügige Hoffläche zwischen Reithalle und Posthalle. Durch seine Teilräume und flexible Nutzbarkeit bietet er die Chance zum gesellschaftlichen und kulturellen Austausch und einer langfristigen Manifestierung als lebendiger Motor für Entwicklungen im Osten Bambergs. Der Untergrund des Kulturhofs wird fast vollständig zwischen KulturWerk und Weißenburgstraße von der neuen Quartiersgarage ausgefüllt. Der Platzraum wird eingefasst von einer Fläche aus regionalem Natursteinpflaster. So entsteht eine großzügige Zone für Bewegung, Erschließung, gastronomische Flächen und ggf. Anlieferung für Veranstaltungen. Der Kulturgarten mit seiner wassergebundenen Decke ist das weiche Pendant zur dazu. Im Schatten des gemischten Baumhains wird hier Raum geboten für Aufenthalt, Arbeiten im Freien, Tischtennis und Workout im Calisthenics-Gym. 

Nördlich des Kulturgartens wird vorgeschlagen das Gebäude 7115 als ‚Gartenhaus’ für Sondernutzungen mit einzubeziehen. Dort werden auch Flächen für Urban Gardening vorgesehen um das Nutzerspektrum zu erweitern und den vielseitigen und temporären Charakter zu unterstreichen.

Der Kulturhof aus großformatigen Betonwerksteinplatten bietet einen flexibel nutzbaren Untergrund für Veranstaltungen, freies Spiel oder Skaten. Vier Treppenaufgänge, die auch als Entfluchtung aus der Tiefgarage fungieren, werden seitlich in der Platzintarsie verortet. Im Osten findet der Kulturhof mit dem Solarhain, bestehend aus großformatigen Solarbäumen mit einer Sitz- und Bühnenlandschaft, seinen Abschluss. Durch die Anordnung der Bäume entsteht eine künstliche Lichtung als Anzugspunkt von besonderer Aufenthaltsqualität. Die filigranen baumartigen Schirmkonstruktionen aus Stahl sorgen dabei für Schatten und Regenschutz. Die Sitzlandschaft setzt einen bewussten Schwerpunkt für Aufenthalt und Kommunikation und ermöglicht neben der Arbeit im Freien durch die großzügige Anlage auch die Möglichkeit der Nutzung als Bühne.

Der Lagarde-Platz wird der zukünftige Eingang in das gleichnamige Quartier und übernimmt vielseitige quartiersbezogene Funktionen. Seine Ausstrahlung ist klassisch, grün und hochwertig. Eine gastronomische Bespielung an der Südseite der Reithalle belebt den Platz. Eine grüne Intarsie innerhalb der Platzfläche - die Grüne Halle - bietet einen großzügigen unversiegelten Raum mit Kinderspiel und verschiedensten Aufenthaltsmöglichkeiten im lichten Halbschatten malerischer Schnurbäume. Durch die hochkronigen Schnurbäume mit ihrem leichten Wuchs bleibt die Reithalle als adressbildendes Gebäude präsenter Hauptakteur des Platzes. Als partieller Retentionsraum ist die Grünfläche ein Zeichen der nachhaltigen ökologischen Entwicklung des neuen Stadtteils. Zur Reithalle hin ist die Rasenfläche leicht abgesenkt, so dass zwei abwärts führende Stufen neue Sitzgelegenheiten ermöglichen.

Zwei Flächen aus wassergebundener Decke gewährleisten die ebenerdige Durchquerbarkeit der Grünen Halle und verbinden den JFK-Boulevard mit der Reithalle und dem Kulturhof. Hier finden sich große Sitzsteine für flexiblen Aufenthalt sowie ein kleines Wasserspiel. Im Osten findet der Lagarde-Platz seinen Abschluss an dem Erschließungsweg für die Dienststelle Cyber-Crime, im Süden wird er durch den JFK-Boulevard begrenzt. Hier werden Taxi- und Bushaltestellen angeboten um diese wichtige Adresse für den Quartiersalltag und auch für Veranstaltungen anzubinden.

Fläche

35.000 qm

Auftraggeber

Stadtverwaltung Bamberg

Wettbewerb 2018, 1. Preis

in Zusammenarbeit mit

Sauerzapfe Architekten, Berlin