Kulturhof, Kulturquartier Bamberg
Kulturhof, Kulturquartier Bamberg
Das Projekt Kulturquartier Bamberg ist ein wichtiger Baustein in der Transformation der ehemaligen Lagarde Kaserne im Bamberger Osten. Ziel ist es hier eine kulturell bespielte, aktive und attraktive Quartiersmitte zu schaffen, die eine Strahlkraft für die gesamte Stadt besitzt.
Das Kulturquartier gliedert sich in drei Teilbereiche. Den BA1 - Vorplatz Reithalle, den BA2 – Kulturhof und den BA3 – Umgebung Cybercrime.
Der hier behandelte Teilbereich Kulturhof bildet das urbane Herzstück des Kulturquartiers. Er gliedert sich in den Kulturgarten um das Gebäude 7114 an der Weißenburgstraße, eine großzügige Hoffläche zwischen Reithalle und Posthalle, sowie dem östlichen Abschluss des Platzes mit dem Kulturhain. Durch seine Teilräume und flexible Nutzbarkeit bietet er die Chance zum gesellschaftlichen und kulturellen Austausch und einer langfristigen Manifestierung als lebendigen Motor für Entwicklungen im Osten Bambergs.
Der Kulturhof ist das Pendant zum BA1 – Vorplatz Reithalle am JFK-Boulevard. Dieser erhält als grüner Quartiersplatz und Entrée in das Gebiet der ehemaligen Lagarde-Kaserne seinen eigenen, individuellen Charakter.
Buntes Kulturleben
Der Kulturhof bildet das Herz des Kulturquartiers. Er gliedert sich in die multifunktionale Platzfläche zwischen den beiden Bestandshallen (Posthalle und Reithalle) und den westlich anschließenden Kulturgarten. Gliederndes und verbindendes Element ist hierbei die innere Platzintarsie aus Beton-Großformatplatten in verschiedenen beige, grau ocker-farbigen Farbnuancen.
Der Kulturgarten ist der stadtseitige Eingangsbereich an der Weißenburgstraße und leitet die Passanten in Richtung des zentralen Platzbereiches. Der Hain wird als große Aufenthaltsfläche aus einer feintextürlichen Oberfläche aus gebundenem Edelsplitt unter Bäumen entwickelt. Die verschiedenen Baumarten (Celtis australis, Liquidamber styraciflua, Gleditsia triacanthos) bieten im Verlauf der Jahreszeiten immer neue Gestaltungsaspekte.
Das im Garten mittig stehende Bestandsgebäude 7114 bleibt auf Wunsch der Stadt Bamberg erhalten.
Der Kulturhain wird mit Picknickplätzen, Bänken, Tischtennisplatten und Calisthenics-Geräten ein Ort des Treffens, der leichten Bewegung und Ruhe unter einem lebendigen Baumdach.
Die Intarsie wird eingefasst von einem Band aus Betonplatten (1x1m), welche ohne Unterbrechung in den großflächigen Plattenbelag des östlich angrenzenden zentralen Platzes übergehen.
Nördlich und südlich wird die Intarsienfläche zudem durch großzügige Bewegungskorridore aus regionalem Natursteinpflaster in Reihenverband ausgeformt. Diese stellen direkte Verbindungen zwischen der zentralen Platzfläche und dem angrenzenden Stadtraum an der Weißenburgstraße dar.
Die zentrale Platzfläche ist durch Offenheit geprägt. Die umliegenden Gebäude bilden einen identitätsstarken Hintergrund. Vor allem die den Platz längs begleitenden Hallen (Posthalle und Reithalle) prägen den Platz. In diesem Kontext wird ein sehr hoher gestalterischer Anspruch an das den Platzraum im Osten schließende neue KulturWerk gesetzt. Die gesamten Platzflächen werden als multifunktional und hochwertig konzipiert. Die innere Platzfläche wird großflächig durch Betonplatten erkennbar. Während hier Veranstaltungen verschiedenster Nutzungen stattfinden dient der seitlich fortgeführte Belag aus regionalem Natursteinpflaster vor allem der Bewegung, sowie möglichen konstanten gastronomischen Nutzungen. Die farbliche Nuancierung der Betonplatten schafft ein lebendiges Bild der Platzoberfläche. Zudem vermindert dies langfristig negative Erscheinungen durch Verschmutzungsrückstände. Der Kulturhof aus großformatigen Betonwerksteinplatten bietet einen flexibel nutzbaren Untergrund für Veranstaltungen, freies Spiel oder Skaten.
Im Osten findet der Kulturhof mit dem Kulturhain vor dem KulturWerk seinen Abschluss. Dieser Hain besteht aus großformatigen Schirmkiefern (Pinus sylvestris und Pinus nigra) mit einer Sitz- und Bühnenlandschaft. Durch die Anordnung der Bäume entsteht eine künstliche Lichtung als Anzugspunkt von besonderer Aufenthaltsqualität. Die Wahl von großen Nadelbaumqualitäten sorgt dabei für ganzjährigen Schattenwurf. Die Pflanzflächen der Gehölze erhalten eine zusätzliche Unterpflanzung mit verschiedenen Gräsern, die den repräsentativen Charakter des Ortes unterstreichen und in Kombination mit den Kiefern ein spannendes Landschaftsbild auf dem Kulturhof entwickeln.
Die Sitzlandschaft aus Douglasienholz und Verblendung in pulverbeschichtetem Stahl (RAl1021) setzt einen bewussten Schwerpunkt für Aufenthalt und Kommunikation und ermöglicht neben der Arbeit im Freien durch die großzügige Anlage auch die Möglichkeit der Nutzung als Bühne.
Fläche
8083m2
Auftraggeber*in
Stadt Bamberg
Architektur
Sauerzapfe Architekten Berlin
(Wettbewerb + Energiezentrale)
Stadtbau Bamberg (Reithalle)
Hehnpohl Architektur Münster
(KulturWerk)
Archicult Würzburg
(KulturFenster + Sanierung
Offiziersgebäude)
Architekturbüro Haug
(Umbau für P&P Gruppe)
Erschließungsplanung
Gajowski Planung und Bauleitung Baunatal
Bauüberwachung für hutterreimann
Großberger Beyhl Partner
Landschaftsarchitekten
München
Wettbewerb 2018, 1. Preis
Planung und Realisierung
2019 – 2025
Adresse
Weißenburgstraße
96052 Bamberg