Wohnanlage Liebknechtgasse, Wien

Der gründerzeitliche Gewerbebau der Julius Meinl-Handelsgesellschaft wurde durch Neubauten zu einem Block zusammengefügt. Im Erdgeschoss befindet sich ein Lebensmittelmarkt, auf dessen Dach der Innenhof entsteht. Der verhältnismäßig kleine, geschlossene Innenhof des Neubaus ist im Zentrum durch eine gläserne Lichtkuppel geteilt.

Privatgärten, die mit einem Holzzaun begrenzt sind rahmen den Hof, Der Zaun ist nach außen mit rotem Textilgewebe bespannt, so dass ein markanter Hintergrund für die Bepflanzung des Hofes entsteht. Den Gärten wird ein allgemein nutzbarer, jedoch intimer Gartenraum gegenübergestellt.

Ein breiter, mit Holzbohlen gefasster kubischer Saum aus Felsenbirnen mit einer Unterpflanzung aus Stauden formt den körperhaften Rahmen. Der Saum bildet zum einen die Grenze des Gartenraumes, den Sichtschutz gegen die neugierigen Blicke aus den oberen Etagen, zum anderen ist er selbst Träger der Gartenelemente, der Vegetation, so daß im Inneren noch ausreichend Spielraum verbleibt. Die Strauchpflanzung ist als monochrome Pflanzung aus Felsenbirnen ausgeführt, die Unterpflanzung besteht aus Stauden und Gräsern. Es wurde bewusst auf vorgefertigte Spielgeräte verzichtet, um informellem Spiel freien Lauf zu lassen: Ein umlaufendes Holzdeck mit wechselnden Höhen begleitet den Gehölzsaum, ist gleichzeitig Spiel- und Sitzelement. Eine Skulptur aus einem Kalksteinblock des Künstlers Max Gangl ergänzt dieses Ansinnen.

Die Grundfläche des Hofes bildet eine Rasenfläche, in die versetzt angeordnete Trittplatten eingelassen sind.