Labor- und Technologiezentrum der THM, Gießen

Auf Grundlage einer Masterplanung zur Entwicklung des Hochschulstandortes Gießen der Technischen Hochschule Mittelhessen (THM) wurde das in der Stadt Gießen innerstädtisch gelegene Planungsgebiet, bestehend aus mehreren Campusbereichen untersucht.

Im Ergebnis wurde der Campusbereiches Gutfleischstraße um ein Labor- und Technologiezentrum mit drei neuen Gebäuden erweitert.

Die städtebauliche Neuordnung sieht für die Fachbereiche KMUB (Krankenhaus- und Medizintechnik, Umwelt und Biotechnologie) und MNI (Mathematik, Naturwissenschaften und Informatik) eindeutig zugeordnete Baukörper vor, die eine klare Adressbildung schaffen und gleichzeitig in ihrem Zusammenspiel ein räumlich wie gestalterisch markantes Ensemble formen.

Zum Rückgrat für den gesamten Campus wird eine Abfolge unterschiedlicher Freiraumqualitäten, die von der Ringallee im Osten und der Gutfleischstraße im Süden durchgehend erschlossen werden und wie eine gemeinsame Plattform - eine Lernlandschaft - das Gelände durchziehen. Der zentrale, dreiseitig klar gefasste Platz, der als zentraler Treffpunkt für das studentische Leben und den informellen Kommunikationsaustausch gestaltet ist, wird dabei mit seinen hohen Aufenthaltsqualitäten zu einem lebendigen Bestandteil, zum Herz des Campus.

Die Gebäude sind im direkten Zusammenspiel mit dem durchgängigen Freiraum entwickelt, Außen- und Innenräume gehen fließend ineinander über. Ein materialeinheitlicher, großformatiger Plattenbelag - wechselseitig aus hellen und dunklen Platten -  löst sich als dunkle Fläche vom Inneren her im Freiraum in einen hellen Belag der umgebenden Platzfläche auf. In dieses Raster werden Rasenflächen eingelegt, die sich im zentralen Platz zu einer Liegewiese zusammenziehen. Markante Sitzelemente bieten im Wechsel sonnigen wie schattigen Aufenthalt. Durch die prägnante, enge Verzahnung befestigter Flächen und Vegetationsflächen mit den Sockelbereichen der Bauten erhält das Ensemble einen eigenen, identitätsstiftenden Charakter mit hohem Wiedererkennungswert.

Der Campus wird auf diese Weise - als Hybrid zwischen Parkanlage und Platzraum - aus dem städtebaulichen Kontext heraus entwickelt.