Bundesgartenschau Schwerin 2009

Der Entwurf bewegt sich auf den Spuren der Geschichte dieses für Schwerin wertvollen Gartendenkmals, die es zu entdecken, zeitgemäß zu interpretieren und auf diesem Wege den Besuchern näher zu bringen galt. Das historische wie zukünftige Wegesystem dient daher als Rückgrat des Marstallgartens. Die Daueranlage ist in seiner historischen Qualität bereits zur Gartenschau sichtbar und verbindet - als Kontinuum - Vergangenheit und Zukunft.

Die ehemalige "Wadewiese" diente ursprünglich zur Lagerung von Brennmaterial und zum Trocknen der sogenannten "Waden", der Fischernetze. Mit der Verlegung der Residenz von Ludwigslust nach Schwerin im Jahre 1837 war auch der herzogliche Pferdefuhrpark auf die Halbinsel verlegt, in unmittelbarer Nachbarschaft zum Schloss.

In Erinnerung an die Fischertradition wurde ein überdimensionales, temporäres "Blütennetz" ausgeworfen, in dem sich die Besucher der Gartenschau verfangen können. Angelagert an den historischen Hauptrundweg ist ein netzartiges Wegesystem, das sich wie ein zum Trocknen ausgelegtes Netz uferbegleitend um die zentrale Rasenfläche schließt. Die Maschen des Netzes sind mit Wechselflorflächen nach dem Motto "Drei Farben Blau" gefüllt.

Monochrome und leicht changierende, weiche Farbverläufe geleiten durch das ornamentale Netz der Wege. Die Besucher verstricken sich im Netz der Blüten und finden "Gartenschätze". Als Themengärten umgesetzt in verschlungenen, transparenten Gartenräumen, nach außen weithin sichtbar mit gelben Netzen bespannt, locken sie in ihr geheimnisvolles Inneres. Die blauen Pferde verweisen auf die historische Lage und Nutzung der Fläche als Pferdewäsche und -auslauf.